Appenzell 3. Liga "schiesst eigentlich elf Tore" - gewinnt aber nur sechs zu fünf in Niederwil

Ein hoher Ball löst einen Angriff der Innerrhoder aus.

Nicht nur Trainer Marco Pola sprach nach der von Appenzell in Niederwil mit 6:5 gewonnen Partie, dass die Gäste eigentlich alle elf Treffer erzielten, weil bei fast allen fünf Gegentoren krasse Fehler vorausgingen. Aber auch bei den Innerrhodern kamen zwei erzielte Tore etwas glücklich zustande. Die Appenzeller zeigten aber Moral. Nach einer total misslungenen ersten Hälfte, zeigte die Mannschaft in den zweiten Hälfte Charakter und gewann nach 0:2, 2:4 und 3:5 Rückständen noch mit 6:5. Die Treffer fielen zwischen der 1. und der 94. Minute.

In dieser Kehrauspartie musste Appenzell unter anderem auf die EM-Fahrer Kevin Streule und Luca Kid sowie auf Alem Alic verzichten. Beide Abwehrreihen erwischten in dieser für die Zuschauer unterhaltsamen Partie nicht den besten Tag.

Pleiten, Pech und Pannen

Mit dem Torreigen ging es bereits in der 1. Minute los, als die Appenzeller noch nicht recht wach waren. Nach einer missglückten Rückgabe durch Leon Keller konnte ein Niederwiler den Ball erlaufen und mit einem Lob Torhüter Adrian Koster bezwingen. Nach einer Viertelstunde wurde ein Schuss von Roger Müller aus kurzer Distanz abgewehrt. In der 18. Minute wollte der Gästekeeper den Ball nach vorne schlagen, glitt aber aus. Der Ball landete beim Gegner der ins leere Tor zum 2:0 für Niederwil einschiessen konnte. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite mit einem Zuspiel von Dimitri Wyss in die Mitte, konnte in der 20. Minute Mirnes Mujkanovic gekonnt zum ersten Treffer der Innerrhoder verwerten. Nur wenig später gelangte nach einem weiteren Fehler ein St.Galler vor Adrian Koster an den Ball und Appenzell lag mit 1:3 zurück. Nach einer knappen halben Stunde konnte dann der Gästetorwart herauslaufend gekonnt klären. Nach zwei Versuchen durch Niederwil flog ein herrlicher Weitschuss von Dimitri Wyss knapp am Tor vorbei. In der 40. Minute setzte Roger Müller einen einheimischen Gegner unter Druck, sodass dieser ein Eigentor fabrizierte. In der zweiten Nachspielminute der ersten Hälfte lag aber Appenzell durch krasse Fehler wieder mit 2:4 im Rückstand. Die Innerrhoder wirkten in den ersten 45 Minuten zu wenig präsent, zu langsam und ohne Druck spielend. Auch gingen die Bälle immer wieder zu schnell verloren.


Am Ende drei Tore in Folge

Nach der Pause kamen die Gäste mit mehr Schwung aus der Kabine. Zwei Versuche brachten noch keinen Torerfolg. In der 55. Minute gelangte Mirnes Mujkanovic nach einem schönen Zuspiel von Marvin Schneider vor dem einheimischen Torwart an den Ball und Appenzell kam auf 3:4 heran. Bevor Appenzell mit einigen schönen Angriffen über die links erfreute, scheiterten zweimal die Einheimischen. In der 66. Minute sah die Verteidigung der Pola-Elf wieder nicht gut aus und lag mit 3:5 im Hintertreffen. Leon Keller hatte in der Folge beim einem Weitschuss kein Glück, während auf der anderen Seite Adrian Koster abwehren konnte. In der 78. Minute kam Keanu Lippuner zu seinem ersten Meisterschaftsspiel in der 1. Mannschaft. Beim Anschlusstreffer zum 4:5 aus Innerrhoder-Sicht, waren nach einem Pass von Roger Müller sowohl Mohammed Omar Ali und ein Verteidiger beteiligt. Wenig weiter gelangte Adrian Koster gerade noch rechtzeitig an den Ball. In der 89. Minute liess Dimitri Wyss einen Gegner aus, und erzielte mit einem herrlichen Schuss aus rund 15 Meter den umjubelten 5:5 Ausgleich. Nochmals war Niederwil am Drücker konnte aber nicht reüssieren. In der 94. Minute war die Freude bei den Gästen noch grösser. Roger Müller konnte mit einem Kopfball den 6:5 Siegtreffer für Appenzell erzielen.


Appenzell spielte in Niederwil mit: Adrian Koster; Andrej Hörler, Leon Keller, Mario Breitenmoser (ab 46. Minute Marvin Schneider); Michael Dörig, Roger Müller (ab 95. Minute Luca Hörler), Luca Hörler (ab 74. Lukas Fritsche), Dimitri Wyss, Simon Baumann; Mirnes Mujkanovic (ab 78. Minute Keanu Lippuner), Lukas Haas (ab 74. Minute Mohammed Omar Ali).

 

Im Grossen und Ganzen zufrieden

Beim Abschlussfest am Samstag mit dem Vorstand zeigten sich Trainer Marco Pola und Manuel Baumann im grossen und ganzen zufrieden. Nach der Vorrunde lag Appenzell auf Rang sieben und dann bis zum Ende rasch auf Platz sechs. Aus 22 Partien resultieren 11 Siege, ein Unentschieden und zehn Niederlagen mit 34 Punkten. Bei den Niederlagen war Appenzell dem Gegner dreimal klarer unterlegen, bei den übrigen Partien ohne Zähler aber jeweils recht nahe dran. Das Rückrundenziel mit sieber Siegen wurde mit einem halben Dutzend knapp verfehlt. Problem war die fehlende Konstanz, was bei einer jungen Mannschaft aber nicht unüblich sei. Die übrigen Ziele der nun abgeschlossenen ersten Etappe wurden für Marco Pola aber erreicht. Hauptziel war das Kennenlernen zwischen Mannschaft und Trainer. Dann mit Freude trainieren zu dürfen und nicht müssen sowie Spass haben. Das Trainer möchten auch jeden Akteur besser machen. Das Trainerteam habe grossen Spass ein Teil des FC Appenzell zu sein und möchten auch weiterhin offensiven Fussball fördern. In der abgelaufenen Saison haben nur vier von 12 Mannschaften mehr Treffer erzielt. Teufen wird sicher in die 2. Liga aufsteigen und Abtwil-Engelburg 2 sowie Herisau 2 absteigen.

 

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