FC Appenzell ehrt und dankt Marino Paggiola für 60 Jahre als Schiedsrichter
Die 65. Hauptversammlung des FC Appenzell verlief in ruhigen Bahnen. Im Mittelpunkt stand die Ehrung von Marino Paggiola. Zudem wurden die Statuten den heutigen Verhältnissen angepasst und die Jahresbeiträge leicht erhöht. Ein Wehrmutstropfen ist der notwendig gewordene Rückzug des 1. Liga-Damen-Teams in der laufenden Meisterschaft.
Präsident Georg Rempfler konnte im Restaurant Rank 113 Mitgliederinnen und Mitglieder sowie einige Gäste begrüssen.
Erfolgreiches Grümpelturnier und Vereinsfest
Im präsidialen Jahresbericht freute sich Georg Rempfler sehr über das erfolgreiche Grümpelturnier 2022 am neuen Standort in der Wühre, der noch mehr Potential biete. Bei Meisterschaftsspielen forderte er, dass sich ungebührliches Verhalten von Zuschauern, Eltern und selbst Trainer wie auch Spieler des FC Appenzell wieder bessert. Freuen durfte sich Georg Rempfler, dass zum Vereinsfest im vergangenen Herbst in der Sportanlage Schaies mindestens 170 Mitglieder und Eltern der Einladung gefolgt sind und damit der Freude am Fussball gefrönt. Dieser Anlass soll auch in Zukunft beibehalten werden.
Spielerinnen für Damenteam gesucht
Während vielen Jahren bereitete das Damenteam durch viel Eigeninitiative grosse Freude. "Unsere Damen sorgten im Cup im September 22 wieder für ein Fussballfest, als mit Rapperswil eine weitere Vertreterin der höchsten Schweizer Liga in Schaies empfangen werden konnte", heisst es im Bericht 22 des Sportchefs Chasper Gmünder. In der Sommerpause wurde diskutiert, ob mit dem FC Bühler ein Zusammenschluss im Frauenfussball angestrebt werden soll. Für einige Spielerinnen war der Aufwand im 1. Liga Meisterschaftsbetrieb sehr hoch. Der Vorstand entschied sich schlussendlich gegen eine Gruppierung mit Bühler, weil er das Kader als zwar knapp aber genügend gross erachtete, und er ein Frauenteam in Appenzell anbieten wollte. Es war dabei aber klar, dass einige Spielerinnen direkt aus der FF15 zur Aktivequipe kamen und ein Ligaerhalt dementsprechend schwierig zu erreichen sein würde. Ein allfälliger Abstieg in die 2. Liga erschien dem Vorstand nicht weiter tragisch, weil dann ja die Belastung geringer geworden wäre. Beim Entscheid spielte auch eine Rolle, dass bei einem Zusammenschluss mit Bühler Juan und Bruno Isler das Team nicht mehr hätten leiten können. Die Herbstrunde gestaltete sich wie erwartet schwierig und wurde auf einem Abstiegsplatz beendet. Dann kam im Dezember die Hiobsbotschaft. Aufgrund von unerwarteten Rücktritten von neun Spielerinnen konnte die Equipe die Rückrunde in der 1. Liga im Frühling nicht mehr bestreiten. Die verbliebenen Damen trainieren zurzeit aber weiter. "Jetzt müssen wir alle am gleichen Strick ziehen und nach Lösungen suchen. Das Wichtigste ist, dass der FCA im Sommer wieder ein aktives Damenteam anmelden kann, das uns wie in der Vergangenheit wieder viel Freude bereitet", beendete Chasper Gmünder seine Ausführungen. - Über die unterschiedlichen sportlichen Erfolge der drei Aktiv-Herrenmannschaften und den Senioren wurde und wird laufend im Volksfreund und auf der Webseite des FCA berichtet.
Neues Juniorenkonzept mit Fachmann Roger Zürcher
Wie Juniorenobmann Rouven Steinmann berichten durfte, trainieren und betreuen über 40 Trainerinnen und Trainer gegen 250 Juniorinnen und Junioren. Zum Angebot des FCA gehört auch ein Förder- und Torwarttraining. Von den Mannschaften stiegen die Junioren Da im Herbst in die Eliteklasse auf und auch die Junioren Db spielen im Frühjahr eine Stufe höher. Die Junioren A und B konnten ihre Klassen halten, während die Junioren C eine Klasse tiefer zu spielen haben. Die Juniorinnen FF15 konnten sich im oberen Tabellendrittel klassieren. FCA Juniorinnen welche altersmässig nicht mehr bei den FF15 mittun dürfen, hätten in diesem Frühjahr bis zu einem neuen FCA Aktiv-Damen-Team die Gelegenheit bei den FF19 Juniorinnen des FC Bühler am Meisterschaftsbetrieb teilzunehmen.
Mit dem in Fachkreisen einen hervorragenden Namen aufweisenden und in Appenzell wohnhaften Roger Zürcher wurde im letzten Jahre ein neues Juniorenkonzept eingeführt. Darin wird unter anderem eine einheitliche Spielphilosophie sowie Auftritt und Kommunikation über alle Stufen hinweg verfolgt. Das Konzept dient als Wegweiser für das Trainerteam. In diesem Jahr wird versucht, nach dem Juniorenkonzept zu trainieren und zu spielen. "Unsere Werte wie Pünktlichkeit, Engagement, Zuverlässigkeit und Respekt leben wir weiterhin vor und fordern dies auch seitens der Juniorinnen und Junioren ein", bemerkte Rouven Steinmann.
Jahresbeiträge leicht höher
Die von Finanzfachmann Reto Inauen geführte Jahresrechnung 2022 wurde mit einem kleinen Gewinn einstimmig genehmigt. Auf diese HV setzte sich der Vorstand mit einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge auseinander. Die letzte Erhöhung liegt schon 22 Jahre zurück. Mit den zusätzlichen Einnahmen sollen die Entschädigungen der Tenue-Wäscherinnen, wie auch diejenigen von Trainern und Schiedsrichtern etwas angehoben werden. Auch soll das Vereinsleben etwas lebendiger gestaltet werden können. So beschloss die Versammlung einstimmig die Jahresbeiträge ab der Saison 23/24 (Beginn Sommer 23) je nach Alter zwischen 30.-- und 35.-- zu erhöhen. Das leicht defizitäre Budget wurde anschliessend ebenfalls angenommen.
Revidierte Statuten genehmigt
Die bisherigen Vorstandmitglieder Georg Rempfler (Präsident), Marco Knechtle (Vize), Martin Kradolfer (Aktuar, Spielbetrieb, Sekretariat), Reto Inauen (Kassier), Serge Steinmann (Sponsoring), Marco Inauen (Koordinator Vereinsanlässe), Rouven Steinmann (Juniorenobmann), Gian Carlo Tibolla (KIFU-Obmann), Chasper Gmünder (Sportchef) wurden bestätigt.
Im Rahmen der Revision der Jahresbeiträge wurde festgestellt, dass heute Einiges nicht mehr so gelebt wird, wie es in den Statuten festgehalten ist. Die Versammlung genehmigte auch hier ohne Diskussionen die vom Vorstand empfohlene Fassung.
60 Jahre Schiedsrichter Marino Paggiola
Bei den Verdankungen und Ehrungen stand diejenige von Marino Paggiola im Mittelpunkt. Dem Ehrenmitglied wurde durch Präsident Georg Rempfler herzlich dafür gedankt, dass er dieses Jahr das Jubiläum "60 Jahre Schiedsrichter für den FC Appenzell" feiern darf. Drei Jahre nach seiner Ankunft in der Schweiz wurde er ohne sein Wissen zum Schiedsrichterkurs angemeldet. Ohne diesen vorerst vollständig besucht zu haben, wurde er trotzdem zu Spielleitungen aufgeboten. Sein Talent blieb nicht verborgen und er leitete zwischen 1980 und 1990 Spiele bis in die Nationalliga A. Ausser Grasshoppers gegen den FC Zürich hat Marino Paggiola alle Derbys gepfiffen und kam auch zu einigen internationalen Einsätzen.
Bei den Funktionären wurde kommuniziert, dass Patrik Baumann von Emre Bilge das Amt des Schiedsrichter-Verantwortlichen des FCA übernommen hat. Der immer noch leidenschaftlich als Schiedsrichter und als Ausbilder tätige Emre Bilge hat vor einiger Zeit von Appenzell in eine andere Region gewechselt. Luca Zeller und Luca Rechsteiner haben auf dieses Jahr hin die Organisation des Schülerhallen-Turniers abgegeben.
Zum Ende der speditiv verlaufenen HV erfuhren die Anwesenden, dass man sich auf der Homepage des FC Appenzell bereits für das Grümpelturnier vom 23. bis 25. Juni 23 anmelden kann.