Nach einer Stunde riss bei der 1. Mannschaft der Faden
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit stand die 3. Liga-Partie am Sonntagnachmittag zwischen Staad und Appenzell nach 45 Minuten noch unentschieden. Dann ging bei den Innerrhodern nichts mehr und die Appenzeller verloren noch mit 2:6 (2:2). Damit ist die Abstiegsgefahr noch nicht gebannt, was sich aber wohl erst in zwei Wochen entscheiden wird.
Im letzten Spiel der Trainer Alexandro Isler und Silvano Zech reisten die Innerrhoder mit 18 Mann an den Bodensee. Leider verlief die Partie nicht nach den Vorstellungen des Cheftrainers, wofür er am Ende auch die Verantwortung übernahm. Warum nach 60 Minuten plötzlich der Faden riss, können sich weder Trainer oder Spieler erklären. Solche Erfahrungen können aber die Spieler nur stärker und besser machen. Staad hatte seine Stärkungen vor allem im Angriff und stellte die Gäste in der Abwehr mehrmals vor Probleme. In der Abwehr waren aber die Einheimischen besonders in der Anfangsphase ebenfalls verwundbar.
Frühe Führung preisgegeben
Nach einer ersten Möglichkeit der Seebuben nach drei Minuten konnten die Gäste in der 6. Minute jubeln. Lars Manser schoss nach einem Seitenwechsel von links mit einem Schuss ins weite Eck zum 1:0 für Appenzell ein und die Welt war noch in Ordnung. Dann aber erspielten sich die St.Galler nach zwei Eckbällen und einem von Lukas D'Olif gehaltenen Weitschuss drei (halbe) Möglichkeiten. Schon in der 13. Minute fiel durch einen abgelenkten Schuss aus gegen 25 Meter unhaltbar der 1:1 Ausgleich. Die Staader waren vor allem über die Seiten gefährlich, zuerst links dann auch rechts. Die Gästespieler standen teilweise zu weite von ihren Gegenspielern entfernt und liessen ihnen zu viel Raum. Aber auch durch Luca Hörler (gefährlicher Weitschuss) und mit einem gehaltenen Schuss von Kevin Streule konnten die Gäste Innerrhoder Akzente nach vorne setzen. Aber auch Staad erspielte sich zwischen durch eine gute Möglichkeiten. In der 27. Minute gingen die Platzherren nach einem Angriff über die rechte Seite und einem unhaltbaren Schuss aus 18 Meter erstmals in Führung. Gleich danach sah auf der anderen Seite Lars Manser einen Schuss vom Hüter gehalten. Eine scharfe Hereingabe von rechts durch Dimitri Wyss war für Kevin Streule schwierig zu nehmen, sodass sein Kopfball via Boden über das Gehäuse flog. In der 35. und 38. Minute hatten auf der Gegenseite Alem Alic und Andrej Hörler zu klären. In der 40. Minute spielte sich Lars Schneider auf der rechten Seite durch und Kevin Streule konnte seine kurze Flanke mit einem wunderbaren Kopfballtor zum 2:2 Ausgleich verwerten. Nur 60 Sekunden später kam derselbe Spieler des FCA alleine vor dem gegnerischen Keeper zum Abschluss, welcher das Leder noch knapp neben das Gehäuse lenken konnte. Und so verpasste Appenzell eine Pausenführung.
Noch vier Gegentore
In der 56. Minute lagen die Gäste nach einem Hammer von gegen 25 Meter von links via Posten mit 2:3 zurück. Nur fünf Minuten weiter nahm das Unheil seine Fortsetzung. Lukas D'Olif konnte noch zweimal nach vorne abwehren, aber beim dritten Versuch musste er sich zum vierten Male geschlagen geben. Und in der 64. Minute fiel nach einem Eckball durch einen Kopfball gar das 2:5 aus Innerrhoder-Sicht. Trainer Alexandro Isler wechselte frische Akteure ein, aber dies brachte kaum eine Besserung. Ausser als Lars Manser und Simon Baumann je einmal aufs einheimische Tor schossen. In der 72. Minute konnte ein St.Galler einen zuerst abgewehrten Schuss zum 6:2 für Staad einschieben. Als der einheimische Torhüter den heranstürmenden Simon Baumann verletzte blieb ein Elfmeterpfiff aus. Auch als Andrej Hörler den Torhüter anschoss, Mohamed Omar Ali etwas unsanft vom Ball getrennt wurde und die St.Galler in der Nachspielzeit nochmals zwei Möglichkeiten gelangten, fielen keine weitere Treffer mehr und bei Appenzell gabs wieder einmal hängende Köpfe.
Nicht befriedigend
Da Abtwil-Engelburg gegen Absteiger Fortuna erwartungsgemäss gewinnen konnte, sind die Appenzeller wieder auf den zweitletzten Platz abgerutscht. Dies mit gleich vielen Zählern wie Abtwil aber mit mehr Strafpunkten. Obwohl Appenzell während der Saison einige gute Spiele gezeigt hat (aber insgesamt halt zu wenige), reichte es nur zum zehnten Rang. Hätten die Innerrhoder konstanter gespielt, hätten sie sicher mehr Punkte auf ihrem Konto. Ausser gegen Wittenbach wären wohl in jeder der 14 verlorenen Partien Zähler möglich gewesen. Insgesamt wurden aber die Erwartungen nicht erfüllt.
Unsicherheit betreffend Ligaerhalt
Für die Eruierung der Anzahl Auf- und Absteiger bei den Herren von 2. bis 5. Liga ist ausschlaggebend wie viele OFV Clubs aus der 2. Liga Interregional absteigen und von der 2. Liga regional (mit Aufstiegsspielen) am Ende der Saison aufsteigen. Klar ist, dass von den vier 3. Liga-Gruppen die jeweils letztplatzierte Equipe absteigt. Weiter können aber noch mehrere Mannschaften auf den zweiletzten Plätzen absteigen. Von den vier Teams auf dem zweitletzten Rang weisen - ohne Garantie - zwei eine schlechtere und eine Equipe eine bessere Bilanz als Appenzell auf. Die Innerrhoder haben gute Chancen, dass es für den Ligaerhalt knapp reicht. Es gibt auch die Möglichkeit, dass es knapp nicht reicht.
Appenzell spielte mit: Lukas D'Olif; Andrej Hörler, Alem Alic, Marco Hörler, Lars Schneider; Luca Hörler, Michael Büchler; Simon Baumann, Lars Manser, Dimitri Wyss; Kevin Streule. Einwechslungen: 62. Min. Jonas Signer; 65. Min. Fabian Koller; 66. Min. Marko Jurkic; 80. Minute Mohamed Omar Ali, Luca Kid und Marvin Schneider.