Rayco Gutierrez heisst der neue Präsident des FC Appenzell

Die zurückgetretenen und neuen Vorstandsmitglieder sowie Ehrenmitglieder heissen (von links): Serge Steinmann, Reto Inauen, Juan Isler, Yvonne Baumann, Alexandro Isler, Rayco Gutierrez (Präsident), Chasper Gmünder, Georg Rempfler, Hans Höhener, Kevin Sutter und Emre Bilge.

Im Mittelpunkt der 66. Hauptversammlung des FC Appenzell standen die Wahl von vier neuen Vorstandsmitgliedern sowie einem halben Dutzend Ehrenmitgliedern. Neu wird der Verein vom bald 37jährigen Rayco Gutierrez angeführt.

Präsident Georg Rempfler konnte im Hotel Säntis 109 Mitglieder sowie einige Gäste begrüssen.

Erfolgreiches Grümpelturnier und Vereinsfest

In seinem Jahresbericht freute sich Georg Rempfler sehr über das erfolgreiche Grümpelturnier der Superlative, welches als riesiger Erfolg bezeichnet werden darf. Es gelte schweizweit als beliebte Marke. Der Optimierungsprozess am neuen Ort werde anhalten und er rief alle Beteiligten auf anzupacken. Der ebenso notwenige Zusammenhalt im Verein konnte im vergangen Sommer beim Vereinsfest auf Schaies mit an die 200 Teilnehmer gestärkt werden.

Schliesslich meinte Georg Rempfler unter anderem, dass der Verein weiterhin Regeln für das Miteinander aufstellen und die Erwartungen an die Mitglieder und Eltern formulieren muss. Er stellte fest, dass der Verein in der Jugendarbeit gegenüber früher eine gewichtigere Rolle spiele.

Sieben Erfolge als Ziel

Bei den sportlichen Erfolgen gab der ebenfalls scheidende Chasper Gmünder bekannt, dass sich die erste Mannschaft von Marco Pola und Manuel Baumann in der am 7. April beginnenden Rückrunde sieben Siege zum Ziel gesetzt hat. Die zweite Mannschaft habe es immer noch in den eigenen Füssen den Ligaerhalt zu schaffen. Für die Weiterführung der dritten Mannschaft reichte die Anzahl Spieler letzten Sommer nicht mehr aus. Im Gegensatz zu früheren Saisons verpassten die Senioren im vergangenen Jahre die Meisterklasse.

Sensationeller Aufstieg der Junioren A

Für Juniorenobmann Rouven Steinmann war es im vergangenen Jahre nur dank rund 40 Trainerinnen und Trainer möglich, total rund 260 Jugendlichen und Kindern eine sinnvolle Freizeittätigkeit anzubieten. Wer mit dem Gedanken spiele, ein "Ämtli" zu übernehmen, solle sich  bitte melden. Grösster sportlicher Erfolg im Kalenderjahr war im vergangenen Herbst der sensationelle Aufstieg der Junioren A in die Youth League (Meisterklasse) - notabene die höchste regionale Liga - mit Cheftrainer Adem Tekin.

Die von Reto Inauen professionell geführte Jahresrechnung 2023 schloss mit einem kleineren Verlust ab und wurde von der Versammlung genehmigt, wie auch die unveränderten Jahresbeiträge und das Budget 2024.

Etliche Wechsel im Vorstand

Auf die HV 2024 reichten aus dem Vorstand Georg Rempfler (Präsident), Chasper Gmünder (Sportchef), Reto Inauen (Kassier) und Serge Steinmann (Sponsoring) den Rücktritt ein. Zum neuen Präsidenten wählte die Versammlung mit kräftigem Applaus Rayco Gutierrez.

Neu in den Vorstand gewählt wurden einstimmig auch Yvonne Baumann (Kassierin), Kevin Sutter (Sponsoring) und Hans Höhener (Juniorenobmann Junioren A bis D). Bestätigt wurden die bisherigen Mitglieder Marco Knechtle (Vize), Martin Kradolfer (Aktuar, Spielbetrieb, Sekretariat), Marco Inauen (Koordinator Vereinsanlässe), Rouven Steinmann (KIFU-Obmann Junioren E - G) und Gian Carlo Tibolla (Sportchef). Die Revisoren Tobias Büchler und Alfred Gmünder Verbleiben im Amt.

Ehrung verdienstvolle Mitglieder

Gleich bei einem halben Dutzend Mitglieder verlieh die Versammlung die Ehrenmitgliedschaft. Bei Juan Isler tat sie dies mit grossem Applaus. Schon in den 90er Jahren war er als Übungsleiter tätig und brachte es auf total 15 bis 18 Jahre Trainertätigkeit. In erster Linie ist Juan Isler für seine immensen Erfolge im Frauenfussball bekannt. Er war 2010 als Trainer der Juniorinnen eingestiegen und hat so um 2012 herum - eine Zeitlang parallel - auch die Damen übernommen. In den folgenden Jahren folgten mehrere Aufstiege in höhere Ligen, die Frauen gewannen den regionalen Cup und sind 2018 in die 1. Liga aufgestiegen. Insgesamt nahmen die Damen sechsmal in der Schweizercup Hauptrunde teil und traten vier Mal gegen Super League Vereine wie unter anderem die Grasshoppers und Basel an. Die Geschichte des Damenteams ist gross und für den Verein der sportliche Stolz des letzten Jahrzehnts. Dieses Team ist von Juan Isler nicht nur angeführt, es ist von ihm erschaffen worden. "Juan wir zollen dir höchsten Respekt", schloss Präsident George Rempfler.

Sein Bruder Alexandro Isler ist dem FCA 1989 beigetreten. Sein Talent führte ihn zwischendurch auch zu oberklassigen Vereinen und er verstärkt heute noch die Senioren. Vier Jahre amtete er als Juniorentrainer und führte drei Jahre die 1. Mannschaft. Gegenwärtig befindet er sich in der B-Diplomausbildung. Drei Jahre gehörte er auch dem Vorstand und dem Grümpeli OK an, wo er das Ressort Sponsoring betreute.

Emre Bilge ist 1988 zum FCA gestossen und war in allen Altersstufen sowie der 1. Mannschaft Spieler. Schon mit ca. 15 Jahren übernahm er auch Trainerfunktionen. Seit 2012 ist Emre Bilge ein erfolgreicher Schieds- und Linienrichter. Zuletzt war er mindestens sechs Jahre Schiedsrichter-Verantwortlicher des FCA. Aufgrund seines Wegzuges in den Aargau musste er letztes Jahr die Tätigkeiten für seinen Lieblingsverein einstellen. Mit 22 Amtsjahren hat auch er Besonderes für den Verein geleistet.

Die Revisoren bezeichnen Reto Inauen als "den wohlmöglich besten Kässelichef, den der FC Appenzell je hatte". Er hat in den letzten sieben Jahren die Kasse nicht nur gehütet, sondern die Finanzen im Griff gehabt. Neben und vor der Vorstandsarbeit war er 20 Jahre Webseitenadministrator, trainierte die Senioren, amtete als Grillchef beim Grümpeli, gehörte unter anderem während einem Dutzend Jahre dem Grümpeli-OK an und organisierte ebenso lange eines der Juniorenhallenturniere. Neben seiner Fussballkarriere - welche ihn seit 1992 bis in die erste Mannschaft brachte - vereint Reto Inauen mehr als 60 Amtsjahre. Dies macht ihn zu einem Dinosaurier. "Da bleibt einem die Spucke weg" freute sich Georg Rempfler und die Versammlung verlieh ihn mit einer Standing-Ovation die Ehrenmitgliedschaft.

Die Laudatio für den scheidenden Präsidenten Georg Rempfler übernahm Vize Marco Knechtle. Während seiner bis heute 28jährigen Vereinszugehörigkeit durchlief Georg Rempfler die Juniorenabteilung, spielte in der 2. Mannschaft und heute noch bei den Senioren. Von 2008 bis 2013 entwickelte er als Personalchef beim Grümpeli ein neues Programm. Als Seniorentrainer legte er den Grundstein, dass die Senioren neu aufblühten. In seinen sechs Jahren als Vereinspräsident  war die Corona-Krise eine besondere Herausforderung mit Unterbrüchen des Spielbetriebes. Trotzdem nahm der administrative Aufwand zu und die Unsicherheit wie es weiter geht war belastend. Seine ruhige und überlegte Art sowie strukturierte Denkweise und der kollegiale Umgang führte dazu, dass die Krise schadlos überstanden wurde und alle im FCA weiterhin dem geliebten Hobby nachgehen können.

Serge Steinmann dürfte 1999 mit sieben Jahren zum FCA gekommen sein. Nach allen Juniorenstufen war er als Talent auf dem Sprung in den Aktivfussball, als seine sportliche Karriere verletzungsbedingt endete. Als Funktionär hat sich Serge Steinmann als Juniorentrainer engagiert, ist vor fünf Jahren in den Vorstand gekommen und hat die Sponsoren im Verein und dem Grümpeli umsorgt. Auch der geniale Vereinsshop - in dem man jederzeit Trainer und Kleidungsstücke erwerben kann - ist ein Werk von Serge Steinmann.

Georg Rempfler verabschiedete auch Chasper Gmünder mit einem Geschenk für seine vierjährige Tätigkeit als Juniorenobmann und als Sportchef. Seine konstruktive und seine heitere Art war eine Bereicherung, in einer Zeit die alles andere als leicht war. Der scheidende Präsident bedankte sich bei weiteren Personen sowie Sponsoren und insbesondere auch bei der Donatoren-Vereinigung "Aastoos". Er bat die Anwesenden für die im Herbst stattfindende polysportive Sportwoche vermehrt Werbung zu machen wies darauf hin, dass man sich auf der FCA Homepage bereits jetzt für das Grümpelturnier anmelden kann.


 

Der FCA Präsident mit neuem Projekt

Der gebürtige Spanier und heutige Schweizer und neuer Präsident des FC Appenzell, Rayco Gutierrez, ist Mitglied der Geschäftsleitung eines Software-Betriebes. Er ist Ende des letzten Jahrhunderts dem FC Appenzell beigetreten und spielte zwischenzeitlich auch beim FC Bühler. Auch aktuell ist er noch als Juniorentrainer tätig. Am Herzen liegt ihm das Projekt "Fussball für Alle", welches er an der HV vorstellte. Mit dem Einsatz und der Unterstützung von engagierten Menschen und Partnern möchte er in Zukunft etwas beitragen, dass Inklusion im Sport und in der Gesellschaft gelebt wird. Er ist davon überzeugt, dass Vielfalt eine Bereicherung ist, wenn alle Menschen die Möglichkeit haben, sich aktiv im FC Appenzell zu beteiligen und ihre Talente zu entfalten. Dies insbesondere auch für Menschen mit einer Behinderung. "Der Kanton Appenzell Innerrhoden ist bekannt für Innovationen u.a. in den Bereichen Kulinarik und Technik. Nun kann der FC Appenzell auch zum Vorreiter im Fussball werden mit leidenschaftlichen und unterschiedlichen FussballerInnen", führte der neue Präsident aus. Er verfolgt ein Projekt, das längerfristig einen Beitrag zu einer offeneren und toleranteren Gesellschaft bringt, in welcher barrierefreie Zugänge die Normalität bilden. Der FC Appenzell soll Partner der Stiftung "FOOTBALL IS MORE" (FIM) werden. Interessierten steht Rayco Gutierrez für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung.

 

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